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Leitfaden für den Autounfall -
Erste Hilfe

  • Eine "Anleitung zur Ersten Hilfe bei Unfällen" befindet sich im Verbandskasten. Aber: Erste Hilfe muss man können. Frischen Sie daher Ihre Kenntnisse in Erster Hilfe von Zeit zu Zeit auf!
  • Versorgen Sie vorrangig Verletzte, die nicht ansprechbar sind (Bewusstlose).
  • Bei sehr schweren Verletzungen ist es in der Regel nicht ratsam, das Unfallopfer in ein Auto zu verfrachten und in das nächstbeste Krankenhaus zu rasen. Stattdessen organisieren Sie am besten professionelle Hilfe.
  • Beobachten Sie ansprechbare Verletzte auf Schockanzeichen hin und ergreifen Sie ggf. Maßnahmen.
  • Bleiben Sie bei einem Verletzten und reden Sie ihm gut zu. Die Angst, allein gelassen zu werden, ist für viele Verletzte ebenso schlimm wie der Schmerz.

Weitere Informationen finden Sie hier zu folgenden Themen:

Bergung von Verletzten aus Gefahrbereichen Befreiung eingeschlossener Personen
Wundversorgung Schockanzeichen und Schockbekämpfung
Stabile Seitenlagerung von Bewusstlosen Atem- und Pulskontrolle von Bewusstlosen
Atemspende und Herz-Lungen-Wiederbelebung  


Bergung von Verletzten aus Gefahrbereichen

Ein Verletzter liegt auf der Fahrbahn und kann überfahrenwerden. Wenn akute Notlage droht, bergen Sie den Verletzten aus der Gefahrenzone:

  • Stellen Sie sich über den Kopf des Verletzten mit den Füßen neben dessen Ohren.
  • Greifen Sie unter den Nacken des Liegenden und bringen Sie den Verletzten mit größter Vorsicht (Gefahr bei Halswirbelverletzungen) zum Sitzen. Treten Sie dicht heran, stützen Sie seinen Körper mit dem Knie.
  • Legen Sie einen seiner Unterarme vor seinen Körper. Führen Sie Ihre Hände durch seine Achselhöhlen und greifen Sie von oben seinen Unterarm.
  • Beugen Sie Ihre Kniee, verlagern Sie Ihr Körpergewicht nach hinten und ziehen Sie den Verletzten rückwärtsgehend fort.


Befreiung eingeschlossener Personen

Verletzte Fahrzeuginsassen sind oft nicht in der Lage, das Fahrzeug zu verlassen. Sie sind ggf. in der Gefahr, zu ersticken, zu verbrennen oder sich zusätzlich zu verletzen.
Ist der Verletzte eingeklemmt, müssen Sie lebensrettende Sofortmaßnahmen von außen leisten: Versuchen Sie ggf., verklemmte Türen zu öffnen (ggf. mit Brecheisen o.Ä.), den Motor abzustellen und entstehende Brände zu löschen (mit Feuerlöscher, Decken, Tücher, Sand o.Ä.). Ein brennendes Auto explodiert normalerweise nicht. Unter Umständen kann sich aber Kraftstoff ausbreiten, der in Brand gerät.
Grundsätzlich dürfen Sachwerte beschädigt werden, wenn Menschen dadurch gerettet werden können. Retten Sie die Fahrzeuginsassen aus dem Wagen:

  • Umfassen Sie den Sitzenden von hinten in Höhe der Sitzfläche.
  • Packen Sie seine Kleidung an der von Ihnen abgewandten Hüfte und ziehen Sie den Verletzten mit kräftiger Bewegung zu sich herum.
  • Legen Sie einen seiner Unterarme vor seinen Körper. Führen Sie Ihre Hände durch seine Achselhöhlen und greifen Sie von oben seinen Unterarm.
  • Beugen Sie Ihre Kniee, verlagern Sie Ihr Körpergewicht nach hinten und ziehen Sie den Verletzten rückwärtsgehend fort. Achten Sie auf die Türschwelle: Sie kann ein Hindernis sein.


Wundversorgung
Blutet ein Verletzter stark aus einer Wunde, droht Verblutungsgefahr. Zusätztlich erleidet der Verletzte in der Regel einen Schock. Legen Sie einen Druckverband an:

  • Stillen Sie die Wunde durch genügend starken Druck von außen auf die Blutungsquelle. Vermeiden Sie Blutkontakt und tragen Sie zumSchutz vor Infektionen Schutzhandschuhe. Blutet der Unterarm des Verletzten, drücken Sie seine Oberarmarterie ab.
  • Legen Sie die Wundauflage des Verbandpäckchens auf die Wunde und umwickeln Sie sie mit Verbandrolle, bis sie festhält.
  • Legen Sie ein Druckpolster (geschlossenes Verbandpäckchen oder Mullbinde) auf die Wundauflage und umwickeln Sie sie weiter mit Verbandrolle.
  • Blutet dieser Druckverband durch, verstärken Sie den Druckverband mit einem weiteren Druckpolster und einer zusätzlichen Verbandrolle.
  • Führen Sie Maßnahmen zur Schockbekämpfung durch.


Schockanzeichen und Schockbekämpfung

Typische Zeichen für einen Schock sind: der Betroffene hat einen schwachen, schnellen Puls. Seine Haut fühlt sich kalt an und zeigt fahle Blässe. Er friert, Schweiß steht auf der Stirn. Er ist teilnahmslos.
Bei einem Schock besteht durchaus Todesgefahr. Bekämpfen Sie den Schock, selbst wenn sich nicht alle Schockanzeichen zeigen!

  • Legen Sie den Betroffenen nach Möglichkeit auf eine Decke.
 
  • Stellen Sie die Schocklage her (Bild 1 oder Bild 2). Decken Sie den Verletzten zu, aber überwärmen Sie ihn nicht.
  • Sorgen Sie für Ruhe und vermeiden Sie Vielgeschäftigkweit. Sorgen Sie für eine ständige Betreuung des Verletzten.


Stabile Seitenlagerung von Bewusstlosen
Atmet ein Bewusstloser, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Sie ist ein Schutz vor dem Ersticken, da so die Atemwege frei bleiben.

  • Heben Sie den Bewusstlosen in Hüfthöhe an der Ihnen zugewandten Seite etwas an und ...
  • schieben Sie den Arm dieser Seite gestreckt unter den Körper des Verletzten.
  • Stellen Sie den Fuß dieser Seite an das Gesäß des Verletzten.
  • Fassen Sie Schulter und Hüften der Ihnen abgewandten Seite und ziehen Sie den Bewusstlosen behutsam zu sich herüber. Ziehen Sie den unter dem Körper liegenden Arm am Ellenbogen etwas nach hinten. Der Arm wird etwas mehr sichtbar und stützt die Lage des Körpers.
  • Überstrecken Sie den Kopf des Verletzten in den Nacken und wenden Sie sein Gesicht erdwärts. Schieben Sie die Finger seines oben liegenden Armes unter seine Wange.


Atem- und Pulskontrolle von Bewusstlosen

  • Knien Sie seitlich am Kopf des Verletzten. Fassen Sie mit einer Hand an die Stirn, mit der anderen unter das Kinn des Verletzten.
  • Beugen Sie mit beiden Händen seinen Kopf vorsichtig rückwärts, heben Sie dabei sein Kinn an und halten es fest. Öffnen Sie seinen Mund leicht.
  • Bringen Sie Ihr eigenes Ohr über Mund und Nase des Verletzten. Blicken Sie dabei zu seinem Brustkorb. Atmet der Bewusstlose, bewegt sich sein Bauch sichtbar und Sie hören Atemgeräusche.
  • Dann tasten Sie mit Zeige- und Mittelfinger Ihrer Hand am Hals des Verletzten nach seinem Puls. Stehen Herz- und Kreislauf still, ist der Betroffene bläulich-blass, manchmal auch fahlgrau im Gesicht.


Atemspende und Herz-Lungen-Wiederbelebung

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand ist der Verletzte bewußtlos und es ist kein Puls und keine Atembewegungen zu fühlen, die Pupillen sind weit. Es besteht akute Lebensgefahr! Veranlassen Sie sofort einen Notruf (110) und führen Sie in ständigem Wechsel 2 Atemspenden gefolgt von 15 Herzdruckmassagen durch. Zur Herzdruckmassage drücken Sie schnell und fest auf das Brustbein des Betroffenen.

Herzdruckmassage

  • Verletzten auf harte Unterlage legen        
  • Kleidung an Hals und Oberkörper öffnen
  • Der Erst-Helfer legt einen Handballen auf die Brustmitte, den zweiten Handballen über den ersten (vgl. Bild)
  • Von oben kräftig etwa 60 mal pro Minute auf das Brustbein drücken und sofort loslassen
  • Ein zweiter Erst-Helfer übernimmt die Beatmung: 5 Herzdruckmassagen, 1 Atemspende, 5 Herzdruckmassagen usw.
  • Wenn Sie alleine sind: 15 Herzdruckmassagen, 2 Atemspenden, 15 Herzdruckmassagen usw.

Atemspende

  • Prüfen Sie, ob Atemwege, Mund und Rachenraum frei sind
  • Bringen Sie den Verletzten in Rückenlage und knien Sie seitlich am Kopf des Verletzten
  • eine Hand an Stirnhaargrenze, andere Hand am Kinn, beugen Sie den Kopf weit in den Nacken
  • (Mund-zu-Nase) Unterlippe mit Daumen gegen Oberlippe drängen, Mund des Verletzten schließt sich
  • (Mund-zu-Mund) Daumen und Zeigefinger der Stirnhand drücken Nase zu, Mund des Verletzten öffnen
  • Tief einatme, weit geöffneten Mund um die Nase oder den Mund des Verletzten fest aufsetzen und ausatmen
  • Kontrollieren Sie, ob sich Brustkorb des Verletzten anhebt
  • Beatmen Sie den Verletzten im eigenen Rhytmus

 

   
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